22.11.2023 | Implantate Einführung

Risiken beim Zahnimplantat: Welche Komplikationen, Probleme & Nebenwirkungen können auftreten

Implantate sind ein beliebtes Mittel, um verlorene Zähne zu ersetzen und bieten als Zahnersatz ästhetisch und funktionell sehr ansprechende Ergebnisse. Doch trotz ihrer vielen Vorteile sind Zahnimplantate nicht gänzlich ohne Risiken. In diesem Beitrag beleuchten wir die potenziellen Risiken, Probleme und Nebenwirkungen von Zahnimplantaten.

EINLEITUNG: GRUNDLEGENDES ZU IMPLANTATEN UND WIE SIE FUNKTIONIEREN

Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingesetzt werden, um einen oder mehrere fehlende Zähne zu ersetzen. Hergestellt aus biokompatiblen Materialien wie Titan oder Keramik, bieten sie eine stabile Basis für den darauf befestigten Zahnersatz.

Der Prozess des Einsetzens eines Implantats erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Zunächst wird der Kieferknochen für den Eingriff vorbereitet, gegebenenfalls durch Knochenaufbau.
  2. Anschließend wird das Implantat in den Knochen eingebracht.
  3. Nach einer Einheilphase, in der der Knochen mit dem Implantat verwächst (Osseointegration), wird ein Verbindungselement (Abutment) auf das Implantat aufgesetzt.
  4. Schließlich wird die künstliche Zahnkrone oder Brücke befestigt.
Zahnimplantat Ablauf

Dieses System bietet nicht nur eine ästhetisch sehr ansprechende Lösung, sondern stellt auch die Kaufunktion wieder her und verhindert zudem den Knochenabbau im Kiefer, der ansonsten nach Zahnverlust häufig auftritt.

ZAHNIMPLANTAT: MÖGLICHE RISIKEN, KOMPLIKATIONEN, PROBLEME & NEBENWIRKUNGEN

Während Zahnimplantate vielen Menschen zu einem schönen Lächeln und gesteigerter Lebensqualität verhelfen, sind sie nicht ganz frei von Risiken. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können auch bei der Implantation in seltenen Fällen Komplikationen und unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Mit dem Wissen über diese potenziellen Probleme können Sie eine fundierte und durchdachte Entscheidung über die Auswahl Ihres Zahnersatzes treffen.

Eines gleich vorweg: Obwohl der Ausdruck Komplikationen und unerwünschte Nebenwirkungen besorgniserregend klingen mag, ist es wichtig zu betonen, dass solche Probleme jedoch in der Regel nur in Ausnahmefällen auftreten.

Durch den Einsatz moderner Techniken, sorgfältiger Planung und einer erfahrenen Hand des behandelnden Implantologen können die meisten mit einer Implantation verbundenen Risiken auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Die offene Kommunikation zwischen Patient und Arzt, gründliche Voruntersuchungen und die strikte Einhaltung sowohl prä- als auch postoperativer Anweisungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Minimierung potenzieller Komplikationen.

Nun aber zu den prinzipiell vorhandenen Risiken einer Implant-OP.

Chirurgische Risiken: Blutungen, Infektionen, Nervenschäden und Zahnschäden

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch beim Einsetzen von Zahnimplantaten bestimmte Risiken, die Sie kennen sollten:

  • Blutungen: Es ist normal, dass während und nach dem Eingriff leichte Blutungen auftreten, da unweigerlich kleinere Blutgefäße beim Eingriff durchtrennt werden. Diese sollten jedoch innerhalb eines angemessenen Zeitraums nachlassen. Übermäßige Blutungen können auf ein Problem hinweisen und sollten umgehend ärztlich behandelt werden.
  • Infektionen: Trotz steriler Techniken kann es in seltenen Fällen zu Infektionen im Bereich des Implantats kommen. Symptome können Schwellungen, Rötungen oder ein unangenehmes Gefühl sein. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung, meist mit Antibiotika, sind entscheidend, um schwerwiegendere Komplikationen zu verhindern.
  • Nervenschäden: Wenn Implantate im Unterkiefer nahe dem Alveolarnerv eingesetzt werden, besteht die Gefahr diesen zu verletzen. Nervenschäden können zu einem Taubheitsgefühl, Kribbeln oder sogar Schmerzen in der Unterlippe, Kinn und Zähnen führen. In vielen Fällen sind solche Schäden temporär, aber es gibt auch einzelne Fälle, in denen sie dauerhaft waren.
  • Zahnschäden: Hierbei kann es beim Setzen von Zahnimplantaten durch unsachgemäße Operationsmethoden zu Verletzungen der Nachbarzähne kommen.

Periimplantitis: Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Periimplantitis ist eine Entzündung des Gewebes um ein Zahnimplantat herum und stellt eines der signifikantesten postoperativen Risiken dar. Wenn sie nicht behandelt wird, kann sie zum Verlust des Implantats führen.

Ursachen: Die Hauptursache für eine Periimplantitis ist die Ansammlung von Bakterien (bakterielle Plaque) um das Implantat, ähnlich wie bei der Parodontitis bei natürlichen Zähnen. Andere Risikofaktoren können Rauchen, schlechte Mundhygiene, vorherige Zahnfleischerkrankungen und systemische Erkrankungen wie Diabetes sein.

Symptome: Die Symptome einer Periimplantitis können variieren, beinhalten jedoch häufig:

  • Rötung und Schwellung des Zahnfleischs um das Implantat herum.
  • Bluten beim Zähneputzen oder der Verwendung von Zahnseide.
  • Eiterbildung um das Implantat.
  • Ein zurückweichendes Zahnfleisch, wodurch das Implantat sichtbarer wird.
  • Zunehmende Schmerzen.
  • Lockerung des Implantats.

Behandlung: Die Behandlung der Periimplantitis zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren und das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden:

  • Professionelle Reinigung des Implantatbereichs.
  • Anwendung von Antibiotika zur Bekämpfung der Infektion.
  • Chirurgische Verfahren, um das infizierte Gewebe zu entfernen und das Implantat, wenn möglich, zu erhalten.
  • In fortgeschrittenen Fällen kann es notwendig sein, das Implantat zu entfernen.

Um schwerwiegende Komplikationen oder gar einen Implantatverlust zu vermeiden, ist die frühzeitige Erkennung und Behandlung der Periimplantitis entscheidend.

Implantatverlust: Gründe, warum ein Zahnimplantat möglicherweise nicht richtig oder vollständig einheilt.

Es gibt verschiedene Faktoren, die zum Verlust eines Zahnimplantats führen können:

  • Unzureichende Knochenqualität oder -quantität: Für eine erfolgreiche Implantation ist ausreichend gesunder Kieferknochen notwendig. Ist das Knochenangebot nicht ausreichend, kann das Implantat nicht fest verankert werden.
  • Infektionen: Wie bereits erwähnt, können bakterielle Infektionen rund um das Implantat zu dessen Verlust führen.
  • Mangelhafte chirurgische Praktik: Fehler während des chirurgischen Eingriffs, wie eine unsachgemäße Platzierung des Implantats oder Überhitzung des Knochens, können die Einheilung beeinträchtigen.
  • Übermäßige Belastung: Ein zu frühes oder zu stark belastetes Implantat kann Schwierigkeiten bei der Einheilung bereiten bis hin zum Implantatverlust.
  • Reaktion auf das Implantatmaterial: Selten können Patienten auf das Material des Implantats (z.B. Titan) allergisch reagieren, was zu Problemen bei der Einheilung führt.
  • Rauchen: Nikotinkonsum beeinträchtigt die Durchblutung des Zahnfleischs sowie Kieferknochens und kann daher die Heilung stören.
  • Vorerkrankungen: Krankheiten wie Diabetes oder Osteoporose können die Fähigkeit des Körpers, ein Implantat erfolgreich zu integrieren, ebenso stark beeinträchtigen.

Es ist an dieser Stelle wichtig, noch einmal zu betonen, dass bei sorgfältiger Planung, Auswahl des geeigneten Implantatmaterials sowie korrekter chirurgischer Technik die Erfolgsrate von Zahnimplantaten sehr hoch ist. Wenn jedoch eines der oben genannten Probleme auftritt, sollte es rechtzeitig erkannt und behandelt werden, um dennoch das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Ästhetische und funktionelle Probleme

Implantate haben das Potenzial, sowohl funktionell als auch ästhetisch absolut überzeugende Ergebnisse zu liefern. Dennoch können in einigen Fällen Probleme auftreten, die sowohl die Funktion als auch das Aussehen betreffen.

ÄSTHETISCHE PROBLEME

Z.B. kann ein Rückgang des Zahnfleisches das Aussehen des Implantats beeinträchtigen, indem Teile des Implantats oder des Implantathalses freigelegt werden. Ebenso können Farbabweichungen zwischen der Implantatkrone und den natürlichen Zähnen ein inkonsistentes Erscheinungsbild erzeugen.

FUNKTIONELLE PROBLEME

In funktionaler Hinsicht kann eine unzureichende Verwachsung des Implantats mit dem Kieferknochen dazu führen, dass sich das Implantat lockert. Dies kann das Kauen erheblich beeinträchtigen. Wenn der Zahnersatz auf dem Implantat nicht richtig positioniert oder angepasst ist, kann dies ebenso zu Kauproblemen führen. Diese wiederum können Schmerzen verursachen oder dazu führen, dass sich die gegenüberliegenden Zähne schneller abnutzen. Schließlich kann eine fehlerhafte Position oder Anpassung die normale Aussprache beeinflussen, was zu Lispeln oder anderen Sprachproblemen führt.

Bei Auftreten solcher ästhetischen oder funktionellen Probleme sollten Sie unverzüglich den behandelnden Zahnarzt aufsuchen. Oftmals können durch rechtzeitige Korrekturen oder Anpassungen größere Komplikationen vermieden werden.

Wie man Risiken minimiert und mit möglichen Komplikationen umgeht

Wenn man sich für ein Implantat entscheidet, ist es wichtig, sowohl präventive Maßnahmen zu ergreifen, um einerseits die Risiken zu minimieren, als andererseits auch zu wissen, wie man im Falle von Komplikationen angemessen reagiert.

RISIKOMINIMIERUNG

  • Wählen Sie einen erfahrenen Spezialisten: Ein erfahrener Zahnarzt oder Kieferchirurg, der sich auf Implantologie spezialisiert hat, kann den Eingriff kompetent durchführen und mögliche Probleme frühzeitig erkennen. Vereinbaren Sie einen Termin mit einem unserer Implant for you Experten deutschlandweit für eine kostenlose Untersuchung und Beratung.
  • Gute Mundhygiene: Regelmäßiges Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und Mundspülung können dazu beitragen, Infektionen und Plaquebildung um das Implantat herum zu verhindern. Raucher sollten zumindest unmittelbar vor und nach dem Eingriff auf Ihr liebgewonnenes Laster verzichten.
  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen: Durch regelmäßige Kontrollen können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden.
  • Vermeiden von schlechten Gewohnheiten: Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum können den Heilungsprozess beeinträchtigen.

UMGANG MIT KOMPLIKATIONEN

  • Frühe Erkennung: Bei Anzeichen von Schmerzen, Schwellungen, Blutungen oder Lockerung des Implantats sollten Sie sofort Ihren Zahnarzt aufsuchen.
  • Strikte Nachsorge: Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Zahnarztes nach der Implantation genau. Dies kann die Einnahme von Antibiotika, regelmäßige Kontrollen und spezielle Mundhygiene umfassen.
  • Behandlung von Periimplantitis: Wenn sich eine Infektion um das Implantat entwickelt, kann diese durch Reinigung, Spülung und gegebenenfalls chirurgische Maßnahmen behandelt werden.
  • Lockerung des implantatgetragenen Zahnersatzes:  bei Lockerung des auf dem Implantat befestigten Zahnersatzes sollten Sie umgehend Ihren Behandler kontaktieren. 

Es ist wichtig zu verstehen, dass, obwohl Zahnimplantate eine erfolgreiche und dauerhafte Lösung für den Zahnverlust bieten können, sie wie jeder medizinische Eingriff Risiken bergen. Durch bewusste Pflege und proaktives Handeln können jedoch fast alle dieser Risiken reduziert oder sogar ganz vermieden werden.

FAZIT: IST DAS EINSETZEN VON IMPLANTATEN SICHER?

Zahnimplantate haben sich über die Jahre als eine zuverlässige und bewährte Lösung für den Zahnverlust herausgestellt. Dank moderner Technologien und fortschrittlicher medizinischer Praktiken sind sie in der Regel sicher und bieten sowohl funktionell, als auch ästhetisch sehr große Vorteile.

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es jedoch auch beim Einsetzen eines Implantats gewisse Risiken, die jedoch mit der richtigen Vorbereitung, der Wahl eines qualifizierten Zahnarztes und sorgfältiger Nachsorge deutlich minimiert werden können.

Sie als Patient können darauf vertrauen, dass Zahnimplantate eine sichere und effektive Option zur Wiederherstellung Ihres makellosen Lächelns sind, solange sie sich vorab gut informieren und vorbereiten sowie sich nach der Implantat-OP aktiv um die Pflege ihres Implantats kümmern. 

Vereinbaren Sie einen Termin mit einem unserer Experten deutschlandweit für eine kostenlose Untersuchung und Beratung, um zu schauen, welche Implantat-Lösung für Sie die beste ist!