22.11.2023 | Kosten & Finanzierung

Zahnimplantat Kosten: Was kosten Zahnimplantate?

Zahnimplantate haben sich in den letzten Jahren als eine der beliebtesten und effektivsten Lösungen für den Zahnersatz etabliert. Sie bieten nicht nur eine natürliche Optik, sondern auch Funktionalität und Langlebigkeit. Die Entscheidung für Zahnimplantate ist jedoch nicht nur eine Frage der Ästhetik oder Funktionalität. Sie ist auch eine finanzielle Investition in die eigene Gesundheit und das Selbstwertgefühl. 

Da es jedoch einen anspruchsvollen operativen Eingriff miteinschließt und auch die Materialien an sich nicht günstig sind, ist das Einsetzen eines Implantats üblicherweise mit hohen Kosten verbunden. Zusätzlich übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nur einen sehr geringen Teil von diesen. 

Somit ist es für die meisten Interessenten an einer Implantation von entscheidender Bedeutung, die Implantatkosten im Voraus zu kennen, um Planungssicherheit zu erhalten und sogar eventuell über eine private Zahnzusatzversicherung nachzudenken. In diesem Beitrag erhalten Sie von uns eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Kostenpunkte in der Implantologie und wie sich diese zusammensetzen. Auf Basis von diesen Informationen können Sie im Anschluss eine fundierte Entscheidung in Bezug auf Ihren zukünftigen Zahnersatz treffen. Konkrete Preise finden Sie zudem auch auf unserer Webseite.

KOSTEN FÜR EIN ZAHNIMPLANTAT: DIE WICHTIGSTEN FAKTOREN

Die Kosten für ein Zahnimplantat können in Abhängigkeit von einer Vielzahl von Faktoren deutlich variieren. Im Folgenden finden sie die wichtigsten von diesen im Überblick:

  • Anzahl der benötigten Implantate: Je nach Konstruktion des notwendigen Zahnersatzes wird eine unterschiedliche Anzahl an Implantaten benötigt. Mit der Anzahl der notwendigen Implantate steigen auch die mit dem Eingriff verbundenen Kosten. 
  • Die verwendeten Materialien: Die Art des gewählten Materials beeinflusst den Endpreis erheblich. Titanimplantate sind beispielsweise in der Regel günstiger als solche aus Keramik. 
  • Hersteller: Die Preise für ein Implantat sind auch vom Implantathersteller abhängig.
  • Implantattyp: Es gibt unterschiedliche Typen von Implantaten, wie z.B. enossale Implantate, subperiostale Implantate, Zygoma Implantate, Mini Implantate. Da hier die Herstellungskosten erheblich variieren, sind auch die Preise unterschiedlich. 
  • Art des Zahnersatzes: Abhängig davon, ob eine Einzelkrone, eine Brücke oder eine vollständige Zahnreihe auf den Implantaten befestigt wird. 
  • Zusätzliche Eingriffe: Manchmal sind vor dem Einsetzen eines Implantats zusätzliche Eingriffe erforderlich, wie z.B. ein Knochenaufbau, Sinuslift, Zahnextraktionen oder Zahnfleischkorrekturen. Diese erhöhen ebenso die anfallenden Aufwendungen.  
  • Nachsorge und Kontrolltermine: Einige Zahnärzte beziehen diese bereits in die Gesamtkosten des Implantats mit ein, während andere separate Gebühren für Folgetermine berechnen.

Nach diesem Überblick wollen wir auf einige Kostenpunkte im Detail eingehen.

ANZAHL DER BENÖTIGTEN IMPLANTATE UND DIE ART DES ZAHNERSATZES

Die Anzahl der zu ersetzenden Zähne hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten einer Implantation. Während ein einzelner Zahn bei uns schon ab ca. 1.800 Euro zu bekommen ist, erhöht sich der Betrag bei Ersatz von allen Zähnen in einem Kiefer bis hinauf auf ca. 13.100 Euro und mehr.

Die Rechnung ist am Ende aber doch nicht so einfach wie: Kosten pro Zahn x Anzahl der zu ersetzenden Zähne = Gesamtkosten, da noch verschiedene weitere Aspekte berücksichtigt werden müssen. 

Falls zwei oder mehr benachbarte Zähne fehlen, ist es normalerweise möglich, eine Implantatbrücke zu verwenden, bei der zwei Implantate eine Reihe von drei oder vier künstlichen Zähnen halten. In einem solchen Fall sind die Gesamtkosten geringer, als wenn für jeden fehlenden Zahn ein separates Implantat eingesetzt würde.

Für Patienten, die eine vollständige Zahnreihe benötigen, gibt es Verfahren wie "All-on-4"™ oder "All-on-6"™ diese auf nur vier oder sechs Implantaten zu befestigen. Diese Techniken sind erheblich kostengünstiger als das Ersetzen eines jeden Zahnes durch ein Implantat.

Zusammengefasst: Es lässt sich klarerweise feststellen, dass die Gesamtkosten für Zahnimplantate tendenziell mit der Anzahl der zu ersetzenden Zähne steigen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten und Techniken, die in bestimmten Situationen die Kosten nach unten drücken können. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Investition in hochwertige Zahnimplantate langfristig funktionelle, gesundheitliche und ästhetische Vorteile bietet, die über den reinen Preis hinausgehen.

ZUSÄTZLICHE EINGRIFFE UND LAGE DER ZAHNIMPLANTATE

Einige Zähne sind schwieriger zu erreichen oder erfordern eine präzisere Platzierung. Zum Beispiel kann das Einsetzen eines Implantats im hinteren Bereich des Mundes (z.B. für einen Backenzahn) komplizierter sein, was den Arbeitsaufwand und damit die Kosten erhöht. Außerdem erfordern verschiedene Zähne Implantate unterschiedlicher Größe. 

Frontzähne, insbesondere im Oberkiefer, sind bei einem Lächeln sichtbar. Daher besteht bei diesen üblicherweise ein höherer ästhetischer Anspruch. Dies bedeutet folglich, dass aufwändigere Techniken verwendet werden, um sicherzustellen, dass sowohl Implantat als auch die Krone natürlich aussehen.

Abhängig von der Position im Mund kann die Knochensubstanz unterschiedlich sein. Wenn zum Beispiel im Oberkiefer im hinteren Bereich nicht genug Knochenmaterial vorhanden ist, kann ein Sinuslift erforderlich sein. Falls der Zahn schon seit längerer Zeit fehlen sollte, ist in der Regel vor der Implant-OP zuerst ein Knochenaufbau erforderlich, um ein stabiles Fundament zu schaffen. Solche Verfahren erhöhen die Gesamtkosten einer Implantation nicht unerheblich.

Zusammengefasst: Die Kosten eines Zahnimplantats hängen nicht nur vom verwendeten Material oder der Art des Implantats ab, sondern auch von der spezifischen Position im Mund und den individuellen Anforderungen, welche diese mit sich bringt. 

MATERIAL UND HERSTELLER DER ZAHNIMPLANTATE

Zahnimplantate können aus verschiedenen Materialien gefertigt werden, wobei jedes Material seine eigenen Vor- und Nachteile hat, auch in Bezug auf die Kosten.

Titan

Titan ist ein biokompatibles Material, was bedeutet, dass es vom menschlichen Körper gut angenommen wird und lediglich sehr selten zu allergischen Reaktionen führt. Es ist zudem sehr stabil und langlebig. Preislich liegt es im Durchschnittsbereich und ist somit günstiger als Keramik.

Keramik (Zirkonium)

Keramik ist ebenfalls biokompatibel, stabil und durchweg langlebig. Zusätzlich besitzt es eine weiße Farbe ähnlich der natürlichen Zahnsubstanz, wodurch es in ästhetischer Hinsicht attraktiver ist, insbesondere für Frontzahnimplantate. Zirkonimplantate sind teurer als solche aus Titan, was hauptsächlich auf die höheren Herstellungskosten des Materials zurückzuführen ist. Mehr über Keramikimplantate finden Sie in diesem Beitrag.

Kombinierte Materialien

In einigen Fällen werden Zahnimplantate verwendet, die eine Kombination aus Titan und Zirkonium oder anderen Materialien verwenden. Diese kombinierten Materialien versuchen, das Beste aus beiden Welten zu bieten, indem sie die Stärke von Titan mit den ästhetischen Vorteilen von Zirkonium kombinieren. Die Kosten für diese Art von Implantatkörper variieren in Abhängigkeit der verwendeten Ausgangsmaterialien, liegen aber in der Regel im mittleren bis oberen Preisbereich.

Zusammengefasst: Keramik mag aufgrund seiner ästhetischen Vorteile und aufwändigen Herstellung teurer sein – und hierbei wiederum vor allem Zirkondioxid - es gibt aber auch Patienten, die aus spezifischen Gründen, wie Allergien gegenüber bestimmten Metallen, höhere Implantatkosten in Kauf nehmen. Die Entscheidung, ob Titan oder Keramik sollte jedoch immer in enger Absprache mit dem behandelnden Implantologen getroffen werden, wobei sowohl die klinischen als auch die finanziellen Aspekte in Betracht gezogen werden sollten.

IMPLANTATTYP

Zahnimplantate gibt es in verschiedenen Arten und Größen, um den unterschiedlichen Anforderungen auf Patientenseite gerecht zu werden. Zu den häufigsten gehören:

Enossale Implantate (in den Knochen eingesetzt)

Dies ist die häufigste Art von Implantaten, welche direkt in den Kieferknochen eingesetzt wird. Sie haben die Form von kleinen Schrauben, Zylindern oder Platten. Nach dem Abschluss des Einheilungsprozess wird eine zweite Operation durchgeführt, um einen Pfosten am Implantat zu befestigen. Anschließend wird darauf der erforderliche Zahnersatz (Krone, Brücke, Prothese) befestigt.

Sie liegen preislich im mittleren Bereich, wobei die genauen Kosten für das Implantat je nach Hersteller und Material variieren können. Aufgrund ihrer hohen Erfolgsrate und Zuverlässigkeit stellen sie die erste Wahl für viele Patienten und Zahnärzte dar.

Subperiostale Implantate (auf dem Knochen)

Diese Art von Implantaten wird auf dem Kieferknochen platziert, wobei der Metallrahmen durch das Zahnfleisch sichtbar bleibt, um die künstliche Zahnkrone zu halten. Sie werden hauptsächlich bei Patienten verwendet, die nicht über genug gesunden Kieferknochen verfügen und keinen Knochenaufbau vornehmen lassen wollen oder können.

Da sie speziell für Patienten mit besonderen Kieferverhältnissen entwickelt werden, sowie aufgrund ihrer komplexen Anpassungs- und Herstellungsprozesse, sind subperiostale Implantate in der Regel viel teurer als enossale Implantate. Zudem sind solche Implantate aufgrund ihrer schlechteren Verwachsung mit dem Knochen nur in Ausnahmefällen zu empfehlen.

Mini-Implantate

Diese sind, wie es der Name bereits verrät, kleiner als die herkömmlichen Varianten und werden demzufolge oft verwendet, um bereits vorhandene Prothesen zu stabilisieren oder Bereiche mit begrenztem Knochenangebot zu stabilisieren. Außerdem kommen Sie als Übergangslösung oder für den Fall, dass traditionelle Implantate nicht geeignet sind, zum Einsatz. Da sie kleiner sind und weniger Material benötigen, stellen sie eine kosteneffiziente Lösung dar.

Zygoma Implantate

Solche werden eingesetzt, falls im Oberkiefer nicht genügend Knochen für ein traditionelles Implantat vorhanden sowie ein Knochenaufbau nicht möglich oder gewünscht ist. Platziert werden sie im Jochbein (Zygoma) anstelle des Oberkieferknochens. Die Herstellung ist aufwändig und die Preise dem entsprechend höher.

Zusammengefasst: Während Mini-Implantate tendenziell zu den günstigeren Optionen gehören, sind in der Regel Zygoma und subperiostale Implantate teurer.

KOSTENÜBERNAHME DURCH DIE KRANKENKASSE: VON GKV BIS ZAHNZUSATZVERSICHERUNG

Hierbei muss unterschieden werden zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), einer privaten Krankenversicherung (PKV) und einer Zahnzusatzversicherung.

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Die GKV übernimmt in der Regel nur einen sehr kleinen Kostenanteil für Zahnimplantate. Es gibt lediglich einen Festzuschuss, der sich nach dem sogenannten "Befundmaßstab" richtet. Der Zuschuss dieser Regelversorgung deckt nur die Kosten für eine Standardversorgung (herkömmlicher Zahnersatz) und bleibt unabhängig von der gewählten Behandlung (z.B. Implantat) gleich.

Der Festzuschuss kann zudem erhöht werden, wenn der Versicherte regelmäßig zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen hat und dies in einem Bonusheft dokumentiert wurde. Zudem sind bei besonderen medizinischen Indikationen, z.B. bei bestimmten Erkrankungen, Ausnahmen möglich, sodass die GKV einen höheren Anteil der Kosten übernimmt.

Private Krankenversicherung (PKV)

Die Erstattung durch private Krankenversicherungen variiert je nach gewähltem Tarif und Vertragsbedingungen. Einige Tarife können einen großen Teil oder sogar die gesamten Kosten für Zahnimplantate übernehmen, während andere nur einen Teilbetrag oder gar nur die Kosten für eine Standardversorgung erstatten, wodurch der verbleibende Eigenanteil am Ende noch beträchtlich ist.

Es ist deshalb wichtig, vor Beginn der Behandlung mit Ihrer PKV in Kontakt zu treten und einen Kostenvoranschlag einzureichen, um sicherzustellen, dass die geplante Behandlung erstattungsfähig ist.

Zahnzusatzversicherung

Es gibt spezielle zahnmedizinische Zusatzversicherungen, die dazu dienen, die Kosten für Zahnersatz zu decken, die von der GKV nicht oder nur teilweise übernommen werden. Die genaue Höhe der Erstattung hängt dabei wiederum von den Vertragsbedingungen der jeweiligen Zusatzversicherung ab.

Zusammengefasst: Die Übernahme der Kosten von Zahnimplantaten hängt in Deutschland stark von der Art der Versicherung und den individuellen Vertragsbedingungen ab. Es ist daher wichtig, sich vor einer geplanten Implantatbehandlung genau über die Erstattungsmodalitäten zu informieren und gegebenenfalls Kostenvoranschläge bei der Versicherung einzureichen.

FAQ - WAS KOSTET EIN ZAHNIMPLANTAT? 

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Kosten von Zahnimplantaten haben wir hier noch einmal für Sie zusammengefasst.

1. Was kosten Implantate mit Knochenaufbau?

Die Kosten für Implantate mit Knochenaufbau können erheblich variieren, da sie von mehreren Faktoren abhängen, darunter die Komplexität des Knochenaufbaus, das verwendete Material und die Anzahl der benötigten Implantate. In Deutschland können sich die Kosten für ein Implantat inklusive Knochenaufbau leicht auf bis 4.000 Euro und mehr pro Zahn belaufen.

2. Was sind die kompletten Kosten für ein Zahnimplantat?

Die Kosten für ein Zahnimplantat hängen von zahlreichen Faktoren ab, wie z.B. Material, oder eventuell notwendige zusätzliche Behandlungen. In Deutschland bewegen sich die Kosten für ein einzelnes Zahnimplantat inklusive Krone und allen anfallenden Zusatzkosten in der Regel im Bereich von 2.000 bis 5.000 Euro pro Zahn. Für komplexere Fälle, insbesondere wenn zusätzliche Verfahren wie ein Knochenaufbau erforderlich sind, können die Kosten weiter steigen.

3. Was kosten Implantate im Oberkiefer?

Die Kosten für Implantate im Oberkiefer variieren je nach Anzahl der Implantate, eventuellen zusätzlichen Behandlungen wie Knochenaufbau oder Sinuslift. In Deutschland liegen die Preise für ein einzelnes Zahnimplantat im Oberkiefer, inklusive der notwendigen Zusatzarbeiten und der Krone, häufig im Bereich von 2.000 bis 5.000 Euro. Besonders im Oberkiefer kann jedoch bei unzureichendem Knochenangebot ein Sinuslift oder ein anderer Knochenaufbau erforderlich sein, was die Kosten noch weiter erhöht.

4. Was kosten Implantate im Unterkiefer?

Die Kosten für Implantate im Unterkiefer variieren je nach Anzahl der Implantate und eventuell notwendigen zusätzlichen Behandlungen. In Deutschland bewegen sich die Kosten für ein einzelnes Zahnimplantat im Unterkiefer, einschließlich der zugehörigen Vorarbeiten und der Krone, in der Regel zwischen 2.000 und 5.000 Euro.

6. Was kosten Implantate für alle Zähne?

Wenn alle Zähne ersetzt werden müssen, handelt es sich um sogenannte Vollprothesen oder implantatgetragene Vollbrücken. Die Kosten für solch umfassende Eingriffe können erheblich variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der gewählten Methode, dem benötigten Material und dem Umfang des erforderlichen Knochenaufbaus.

In Deutschland können die voraussichtlichen Kosten für einen kompletten implantatgetragenen Zahnersatz für einen Kiefer (entweder Ober- oder Unterkiefer) zwischen 12.000 und 30.000 Euro oder sogar mehr liegen. Dabei wird häufig die "All-on-4"™ oder "All-on-6"™ Methode angewendet, bei der vier bis sechs Implantate pro Kiefer gesetzt werden, auf denen dann die komplette Zahnreihe befestigt wird.

Für beide Kiefer – also Ober- und Unterkiefer – können die Gesamtkosten entsprechend zwischen 24.000 und 60.000 Euro oder mehr liegen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Kosten grobe Schätzungen sind und stark variieren können, je nach individuellen Gegebenheiten. Schauen Sie sich hier unsere transparenten Preise an.